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Dom zu St. Jakob (Türme)

Der Dom zu

St. Jakob in Innsbruck




Der christliche Altar


Hochaltar Pfarrkirche Mötz im OberinntalDer Altar ist das Wichtigste und Erhabenste einer christlichen Kirche: tischartiger Aufbau zur Darbringung von Opfern an die Gottheit. Seine Erhöhung ist Sinnbild für die Erhebung der Gaben zur Gottheit. Noah baute den ersten Altar, der in der Bibel erwähnt wird (Gen. 8,20). Vermutlich aber verwendeten schon Kain und Abel für ihre Opferzwecke einen Altar (Gen. 4,3-4).


Altäre (besonders Barockaltäre) sind meist dreiteilig aufgebaut:



In allen Tempeln nimmt ist Opferaltar das Zentrum. In der katholischen Kirche zielt alles auf den Altar hin. In frühchristlicher Zeit gab es nur einen in jeder Kirche. Nebenaltäre für Privatmessen kamen erst seit dem 6. Jh. auf. Im Mittelalter wurden infolge des gesteigerten Heiligen- und Reliquienkultes immer mehr Altäre errichtet.


Die Symbolik des Altars enthält vier Gesichtspunkte:



Reliquie (Karlskirche Volders)Sehr oft ist der Altar aus Stein (Altarstein) gebaut. Für ärmere Kirchen genügte auch ein Holzaltar mit eingesetztem Altarstein, der hl. Reliquien enthält.


Die Altarplatte ruht auf Säulen oder einem massiven Block, dem „Stipes“, der auch Kasten- oder Sarkophagform (Barock) haben kann. Wo der Leib eines Heiligen (Reliquien) unter dem Altar ruht, brachte man in frühchristlicher Zeit an der Vorderseite ein Gitterfensterchen an (Confessio), um an den heiligen Überresten Gegenstände anzurühren. Später findet der geschlossene Metallsarg – oft mit Glaswand – seinen Platz unter oder über dem Altar. In jedem Altar befindet sich eine Reliquie.


Volksaltar (Pfarrkirche Götzens)Die vielen Altäre in den Klosterkirchen erklären sich daraus, dass an einem Altar nur eine Messe pro Tag gelesen werden durfte. Zahlreiche Altäre sind Stiftungen.


Seit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) gibt es den Volksaltar. Nun steht der Priester nicht mehr mit dem Rücken zur Gemeinde, er sieht diese an. Seit damals wird, neben vielen anderen Neuerungen, die Messe in der jeweiligen Landessprache gehalten, nicht in Latein. Damit wird der Bezug zur gläubigen Gemeinde hergestellt.