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Dom zu St. Jakob (Türme)

Der Dom zu

St. Jakob in Innsbruck




Hl. Jakobus der Ältere


Hl. Jakobus der Ältere (Deckenfresko im Dom in Innsbruck)Der hl. Jakobus ist einer der zwölf Apostel. Er und sein Bruder Johannes gehören zu den ersten von Jesus berufenen Jüngern. Jakobus wurde im Heiligen Land unter König Herodes Agrippa hingerichtet. Sein Leichnam soll in einem ruderlosen Boot an die Küste Spaniens gelangt und von großen Muscheln bedeckt gewesen sein. Angeblich sind eine Gebeine in Santiago de Compostela in Nordspanien bestattet. Das ist der Grund, warum vor allem im 11. und 12. Jh. viele Pilger aus ganz Europa dorthin zogen.


Hl. Jakobus der Ältere (Pfarrkirche Fügen)Neben Jerusalem (Wirkungsstätte Christi) und Rom (Ort der Martyrien und Bestattung der Hauptapostel Petrus und Paulus) war über Jahrhunderte Santiago de Compostela der drittwichtigste Pilgerort der Christenheit. Quer durch Europa führen Pilgerwege dorthin, auch durch das Inntal. Entlang dieser Wege entstanden Kapellen, Kirchen, Hospize, Klöster, Herbergen etc.


Der Pilgerheilige hat als Attribute (Kennzeichen) den Pilgerhut, die Pilgertasche, den Pilgerstab und eine Muschel (als besonderes Kennzeichen der Jakobspilger, aber auch als Ess- und Trinkgefäß).


Hl. Jakobus der Ältere (Pfarrkirche Elbigenalp)Das Pilgerwesen war früher sehr bedeutend. Ziel war das Grab eines Heiligen, wo sich Reliquien (Reste von Heiligen wie Knochen, Haare, Kleidung, Schuhe etc.) befanden. Die meisten Menschen gingen zu Fuß und waren auf solchen Pilgerreisen oft jahrelang unterwegs. Pro Tag kann man zu Fuß ca. 25-35 km zurücklegen. Für rund 1000 km benötigt man mit Rastpausen 1,5 bis 2 Monate. Die Wege waren schlecht und gefährlich. Es gibt viele Gründe, warum die Menschen solche Strapazen auf sich nahmen: religiöse Motive,Reliquie (Romediuskirche Thaur) Abenteuerlust, Buße, Hoffnung auf Reichtum, weg von zuhause etc. „Die Heiligen waren die Doktoren des Mittelalters“: Heilige als Fürbitter bei Gott boten Hoffnung bei Krankheiten und Problemen, bei Naturkatastrophen, ihnen stiftete man Kerzen, Messgewänder, Kelche, Kapellen, Kirchen, Klöster etc. Für viele Menschen war dies die einzige Möglichkeit in der Hoffnung auf Linderung ihrer körperlichen und seelischen Schmerzen. Die Menschen bitten Gott um Hilfe, kommen aber mit ihren Anliegen nicht direkt zu Gott. Sie benötigen Vermittler, das sind die Heiligen. Heilige wurden häufig für ihren standhaften Glauben gefoltert und sogar getötet. Die Religion bot hier Sicherheit und Halt.