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Dom zu St. Jakob (Türme)

Der Dom zu

St. Jakob in Innsbruck



Gnadenbild Mariahilf von Lucas Cranach dem Älteren


Mariahilfbild von Lucas Cranach d. Ä. Um 1537 malte Lucas Cranach d. Ä., ein Freund Martin Luthers, dieses berühmte Bild. Cranach war ein evangelischer Christ und berücksichtigte Luthers Denkweise: keine verfremdeten Heiligendarstellungen, sondern Menschen aus dem wirklichen Leben, Maria nicht als überirdische Himmelskönigin, sondern als Frau aus dem Volk, ohne Heiligenschein, ohne Sterne, ohne Wolken.


Kopie des Mariahilfbildes vom Dom  in der Antoniuskirche in LienzDas Bild befand sich in Dresden am Hof von Kurfürst Johann Georg I. Im Jahre 1620 besuchte Erzherzog Leopold V., damals noch Bischof von Passau, den Fürsten und bekam das Bild als Geschenk. Er nahm es nach Passau mit, wo es hoch verehrt wurde. Der Erzherzog aus dem Hause Habsburg hatte keine kirchlichen Weihen, sehr wohl aber kirchliche Würden und stand dem Bistum Passau vor. Der Besitz eines Bistums bedeutete Herrschaft, Geld, Reichtum und Macht. 1619 wurde Leopold Statthalter von Tirol und 1623 Tiroler Landesfürst. Damals legte er auch seine kirchlichen Würden zurück. Er brachte das Bild in die Innsbrucker Hofburg mit. Im Zuge der drohenden Gefahr durch den Dreißigjährigen Krieg wurde das Bild öfter in der damaligen Innsbrucker Pfarrkirche aufgehängt und von den Innsbrucker Bürgern stark verehrt.


Kopie des Mariahilfbildes vom Dom an einem Bauernhaus in Prutz1650 brachte Mariahilfkirche auf der linken Innseite im Stadtteil MariahilfErzherzog Ferdinand Karl, älterer Sohn von Erzherzog Leopold V. und der Claudia de’ Medici, das Bild endgültig in die Pfarrkirche.


Das Gnadenbild wurde in Innsbruck und in ganz Tirol, aber auch in Bayern und Südtirol unzählige Male kopiert. So ist es an vielen Häusern in Innsbruck und in Tirol zu finden. Maria soll die Gebäude und ihre Bewohner beschützen.


1647 gelobten die Tiroler Landstände (eine Art Parlament mit Vertretern von Adel, Geistlichkeit, Bürgern und Bauern) den Bau der Kirche Mariahilf am linken Innufer, sollte Tirol vom Dreißigjährigen Krieg verschont bleiben. In der Kirche hängt jedoch nur eine Kopie des Gnadenbildes.