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Dom zu St. Jakob (Türme)

Der Dom zu

St. Jakob in Innsbruck



Grabmal von Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister


Grabmal von Erzherzog Maximilian III. dem DeutschmeisterDas von Kaspar Gras entworfene und von Heinrich Reinhart in Innsbruck gegossene Grabmal wurde 1629 in einer Seitenkapelle aufgestellt, im barocken Bau von 1717-1724 jedoch in zwei Teilen aufgeteilt links und rechts im Chor über den beiden Sakristeitüren. Erst 1948 erfolgte die Aufstellung im linken Querschiff. Die sterblichen Überreste des Tiroler Landesfürsten befinden sich jedoch im Chor vor dem Hochaltar.


Grabmal von Erzherzog Maximilian III. dem DeutschmeisterDer kniende Erzherzog wird vom stehenden hl. Georg, Ritterpatron und bis 1772 Tiroler Landespatron, beschützt. Dem Heiligen zur Seite befindet sich der Drache aus der Heiligenlegende. St. Georg soll eine Königstochter vor einem Drachen gerettet haben. Besonders schön sind die gewundenen Säulen mit ihrem köstlich modellierten Schmuck aus Bronze: Weinreben, Vögel, Raupen, Schnecken, Fliegen etc. Es handelt sich um eine Werk des Manierismus, einer Stilepoche zwischen Renaissance und Barock, bei der es vor allem um Verfremdung geht.


Grabmal von Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister (hl. Georg mit dem Drachen)Erzherzog Maximilian III., genannt der Deutschmeister, Bruder Kaiser Rudolfs II., wurde 1602 Statthalter (anstatt des Kaisers) in Tirol, 1612 als Graf von TirolerGrabmal von Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister (Verzierung der gedrehten Säulen) eigenständiger Landesfürst. Tirol war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Grafschaft. Er blieb als Hochmeister des Deutschen Ordens unverheiratet, war sehr gläubig und tat viel für das religiöse Leben in Tirol. In Innsbruck ließ er den ersten eigentlichen Schulbau des Gymnasiums errichten (an der Stelle des Gebäudes der heutigen Theologischen Fakultät links von der Jesuitenkirche), für sich selbst die sogenannte Eremitage, eine Einsiedelei im Kapuzinerkloster.


Der Deutsche Orden wurde während des dritten Kreuzzugs 1190 als Hospitalorden im Heiligen Land gegründet. Eine der Hauptaufgaben des geistlichen Ritterordens war auch der Kampf gegen Andersgläubige. Diese Aufgabe verlagerte sich später nach Osteuropa. In Tirol gibt es eine Niederlassung des noch bestehenden Ordens in Lana in Südtirol. In Innsbruck erinnert das ehemalige Deutschordenshaus mit schönen Erkerverzierungen am Übergang von der Gotik zur Renaissance in der Hofgasse daran.


Auch der Habsburger  Erzherzog Eugen (gest. 1954) liegt hier bestattet. Der Habsburger war Hochmeister des Deutschen Ordens und Oberbefehlshaber der österreichischen Truppen im Ersten Weltkrieg in Südtirol. An ihn erinnert auch ein Denkmal links vor dem Haupteingang zum Hofgarten.